Referat Prof. Dr. med. Bernhard Brehm
Beat eröffnet den Anlass, begrüsst alle Anwesenden und verteilt gleich zu Beginn ein grosses Dankeschön: an Valentin und Gregor für ihre zuverlässige Vorbereitungen verschiedener Anlässe im Hintergrund sowie an Martin für das Protokoll.
Ein kurzer Hinweis folgt, ganz im Sinne des Netzwerks: Wer sich noch nicht für den Wega-Apéro angemeldet hat – bitte rasch nachholen! Und auch für das Olma-Dinner der Lions St.Gallen bleibt noch bis zum 17. September Zeit, sich anzumelden.
Dann geht es zum Herzstück des Anlasses – im wahrsten Sinn des Wortes: Professor Dr. med. Bernhard Brehm, Lions-Mitglied vom Untersee Thurgau, nimmt uns mit in die faszinierende und zugleich ernste Welt rund ums Herz. Ein Mann, der mit Esprit, Charme und Fachwissen nicht nur medizinische Fakten erklärt, sondern auch zeigt: selbst hochdekorierte Ärzte darf man duzen.
Das Herz – Motor und Risiko
Bernhard macht gleich klar, dass es beim Herzinfarkt um Minuten geht. In der Schweiz erleiden jedes Jahr rund 30'000 Menschen einen Infarkt, etwa ein Drittel davon verstirbt schon vor dem Eintritt ins Spital – das heisst gut 10'000 Personen jährlich. Eine schreckliche Zahl, die die Botschaft verstärkt: Jede Minute zählt.
Einmal abgestorbene Herzmuskelzellen kommen nicht zurück. Und wenn Teile des Herzens ausfallen, muss der Rest Überstunden schieben – was deutlich weniger witzig ist als Überstunden im Büro. Bei zu langem Warten droht der Herzstillstand. Dies Überleben dann gerade einmal 10–20%, und dies auch nur, wenn ein Arzt vor Ort ist.
Männer leiden klassisch und öfters – Frauen oft anders
Spannend zu hören: Männer und Frauen haben nicht die gleichen Symptome. Wo Männer oft die bekannten Brust- und Armschmerzen zeigen, äussert sich ein Infarkt bei Frauen häufiger in Übelkeit, Kieferschmerzen oder Bauchbeschwerden – was die Diagnose erschweren kann.
Gerade als diese Unterschiede besprochen werden, erlebt auch die Lions-Runde einen kleinen Zwischenfall. Zum Glück ging alles glimpflich aus, und der Vortrag konnte weitergehen. Vielleicht war es einfach die eindringliche Relevanz des Themas, die Herz und Kreislauf aller ein wenig schneller schlagen liess.
Hintergrundwissen, Tipps und Prävention
Weitere Fakten, die hängen bleiben:
- Im Winter treten mehr Herzinfarkte auf als im Sommer, oft in Kombination mit üppigen Mahlzeiten.
- Frauen geniessen durch Östrogene einen gewissen Herzschutz – jede Schwangerschaft wirkt sogar wie eine kleine Verjüngung fürs Herz.
- Jedes Kind kann einen automatischen Defibrillator bedienen. Und als Erinnerung: Wichtig bei Herzstillstand: 30 Mal kräftig drücken, 2 Mal beatmen – und wieder von vorn.
Zur Prävention hat Brehm auch ein simples Rezept: OGW – Obst, Gemüse, Wasser, mit einem Schmunzeln ergänzt um ein Glas Wein, am besten beim Mittagessen. Am wirksamsten sei aber Sport: 3,5 Stunden Sport pro Woche sind das beste Herzschutzprogramm.
Sein Schlusswort fasst alles noch einmal zusammen: „Lieber zehnmal zu viel anrufen, als einmal zu wenig – es geht um Leben und Minuten.“ Darum 144.
Der Ausklang
Nach der Fragerunde bedankt sich Beat im Namen aller Lions bei Prof. Brehm mit einer guten Flasche Wein. Danach öffnet sich das Buffet, und die Lions geniessen in geselliger Runde das Mittagessen. Wir haben alle das Gefühl, dem eigenen Herzen heute ganz besonders gut zugehört zu haben.
